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Asiatisch eingedeckter Esstisch
Asiatisch eingedeckter Esstisch

Nĭ hăo – Ein Stück Fernost für zuhause

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Wer sich asiatisch einrichten möchte, findet in Geschäften zahlreiche Dekorationsartikel, die das exotische Lebensgefühl in die eigenen vier Wände bringen sollen: Mit Schriftzeichen bedruckte Leinwände, goldene Drachen- und Buddhafiguren, Bambus und Bonsaibäume. All das hat seinen Reiz, ist aber nicht unbedingt das, was das asiatische Wohngefühl ausmacht. Die westliche Vorstellung von fernöstlich eingerichteten Wohnräumen hat oft wenig mit der Realität zu tun.

Zwischen Buddha und Bambus?

Asien ist der flächenmäßig größte und auch einwohnerstärkste Kontinent. Er erstreckt sich von der Türkei über beispielsweise Russland, Indien und China bis nach Japan. Jedes Land besitzt eine eigene Kultur und Lebensweise, daher gibt es auch keinen typisch asiatischen Einrichtungsstil. Vielmehr herrschen starke Unterschiede: In Japan setzt man etwa auf klare Konturen und eleganten Minimalismus. Dem gegenüber stehen gedeckte Töne und filigrane Muster, die schon zu Kolonialzeiten in China verbreitet waren. Auf dem indischen Subkontinent sind es gar prächtig leuchtende Farben und lebhafte Muster, die uns an jeder Ecke begegnen.

Führt man sich diese Unterschiede vor Augen, erscheint es zunächst kompliziert, ein authentisches Stück Asien zu sich nach Hause zu holen. Aber wenn man sich auf einen Stil festlegt und diesen konsequent umsetzt, ist es einfach, das gewünschte fernöstliche Lebensgefühl zu erzeugen.

Denn es gibt auch Gemeinsamkeiten, die sich über den gesamten Kontinent erstrecken: Beispielsweise ist es erstrebenswert, mit sich und der Natur im Einklang zu sein. Daher legen sowohl Inder als auch Chinesen und Japaner Wert auf Produkte aus natürlichen Rohstoffen. Allen gemein ist, dass viele Menschen auf engem Raum leben müssen – deshalb werden die Zimmer nicht mit Krimskrams überladen. Die notwendigsten Möbelstücke und wohl ausgewählte Dekoration müssen ausreichen. Das beste Beispiel dafür ist das japanische Wohnen.

Dunkler Laminatboden in einer asiatisch angehauchten Einrichtung
Dunkler Laminatboden in einem Wohnzimmer
Symmetrisch angeordnete Türgriffe
GUT zu wissen
Shou-Sugi-Ban bezeichnet das kontrollierte Verkohlen der äußersten Schicht von Holzbrettern. 

Japanische Eleganz 

Die japanische Einrichtung ist von Symmetrie und Klarheit geprägt. Im Vordergrund steht die Funktion von Räumen und Objekten, deren Design schnörkellos ausfällt.

Materialien und Oberflächen sind natürlichen oder naturnahen Ursprungs und kommen ohne auffällige Muster aus. Darum kann bei der Auswahl des Bodens eine dezente Ausführung gewählt werden, die mit unifarbener Wandgestaltung in bevorzugt hellen Farben wie Weiß, Creme oder sanften Pastelltönen kombiniert wird. Als Kontrast- und Akzentfarben können Schwarz und Rot dienen. Um einen entspannenden Wohnkomfort zu erzeugen, ist ein fußwarmer Hartboden besonders geeignet, etwa ein Parkettboden. Mit harmonischer Holzmaserung und in neutralen Farben entspricht dieser dem japanischen Stil und lässt sich gut kombinieren.

Als ein Inbegriff japanischer Möbel gilt das Futonbett. Die meisten Japaner bereiten ihr Schlafgemach abends auf dem Fußboden aus – eine Vorstellung, die für viele Europäer wohl unvorstellbar wäre. Das japanische Bett bildet mit seiner Bodennähe und der minimalistischen Gestaltung einen Kompromiss zwischen asiatischem Stil und europäischen Schlafgewohnheiten.

Auch bei der Auswahl der Dekoration gilt die Devise: Weniger ist mehr. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, entscheidet sich für maximal ein Bild oder Objekt im Raum, das den ästhetischen Akzent setzt, zum Beispiel in Form einer schlichten Vase, die mit einem Kirschblütenzweig bestückt wird.

Gut zu wissen: Shou-Sugi-Ban bezeichnet das kontrollierte Verkohlen der äußersten Schicht von Holzbrettern. Das Holz färbt sich dadurch schwarz, wird konserviert und ist zudem resistent gegenüber Pilzen und Ungeziefer – ganz ohne Chemikalien. Das Material wird vorrangig für Hausfassaden und den Möbelbau genutzt.


chinesischer Hochzeitsschrank vor roter Wand

Der chinesische Kolonialstil

Der während des Kolonialismus vorherrschende Stil hat das allgemein gängige Bild Chinas geprägt. Chinesische Möbel bestehen zumeist aus dunklem Holz (zum Beispiel Wenge) und sind mit Messing- oder Eisenbeschlägen versehen. Kombiniert wird diese Einrichtung mit warmen, erdigen Tönen wie Rot und Gelb.

Typisch für diese klassische Einrichtung ist ein chinesischer Hochzeitsschrank. Traditionell bekommen Paare zu ihrer Trauung nämlich einen Schrank für ihr gemeinsames Zuhause geschenkt. Da diese Möbelstücke oft aus Zedern- oder Ulmenholz gefertigt sind, besitzen sie eine tiefbraune Färbung. Die Oberfläche wird poliert oder lackiert, sodass der Schrank einen schönen Glanz besitzt. Passend dazu kann ein farblich ähnlicher Boden gewählt werden, beispielsweise ein Parkett aus kerngeräuchertem Eichenholz. Alternativ setzen Liebhaber des Kolonialstils einen gewollten Kontrast mit hellerem Holzboden.

Eine klassisch chinesische Dekoration darf tatsächlich etwas auffälliger sein. Schriftzeichen zieren viele Vasen, Lampions und Kunstdrucke. Aber auch der Drache ist ein beliebtes Symbol mit besonderer Bedeutung, das auf Geschirr oder Bildern zu finden ist. Entscheidend ist, dass die Objekte aufeinander abgestimmt sind und den Raum nicht überladen – andernfalls erinnert das Interieur eher an ein klischeehaft eingerichtetes Restaurant als an ein stilvolles Zuhause.


Indien: Prächtig und exotisch

Bollywood-Fans wissen Bescheid: Indien wird mit bunten, lebendigen Farben und ausschweifenden Mustern verbunden. In der Einrichtung dominieren warmes Braun, Rot und Orange.

Möbelstücke wie ein indischer Schrank bestehen in der Regel aus massivem Echtholz. Da versteht es sich von selbst, dass auch der Boden aus natürlichen Rohstoffen bestehen sollte. So eignet sich zum Beispiel ein Holzboden in warmen, erdigen Farben wunderbar, um im Zimmer eine einladende Atmosphäre zu erzeugen. Als Alternative bietet sich ein Designboden in der Ausführung ‚Indian Summer‘ an.

Tipp

Die Trendfarbe Safran an den Wänden verleiht jedem Zimmer eine tropische Atmosphäre und lässt sich mit einer Vielzahl an Hölzern kombinieren.


Kommode aus Teakholz

Thailändisches Tropenfeeling

Da originale thailändische Möbel von Hand und aus echtem Holz gefertigt werden, handelt es sich bei jedem Exemplar um ein Unikat. Besonders bekannt ist der Opiumtisch. Wie auch in anderen asiatischen Ländern setzt man bevorzugt auf massive Möbel aus dunklen Hölzern, etwa Teak. Für die optimale Wirkung sollten die Möbelstücke eines Raumes aus dem gleichen Holz gefertigt sein.

Das Klima in Thailand ist beinahe das ganze Jahr über warm, drückend und schwül. Für Abkühlung sorgen unter anderem Fliesenböden in den Häusern. Um die authentische Optik zu erzielen und europäischen Temperaturen dennoch gerecht zu werden, empfiehlt sich eine fußwarme Alternative zu Fliesenböden wie Nadura von MEISTER.

Auch der thailändische Einrichtungsstil setzt auf eine gezielte Auswahl von Dekorationsobjekten. Die klassische Buddha-Figur darf dafür in keinem stilecht eingerichteten Raum fehlen.

Generell gilt bei der Wohnraumgestaltung nach asiatischen Vorbildern:

  • Kein Mix
    Die Stile nicht mischen, sondern sich auf eine Variante festlegen.
  • China
    Der chinesische Kolonialstil enthält gedeckte Farben und dunkle Holzarten.
  • Japan
    In Japan legt man Wert auf elegant-minimalistische Einrichtung.
  • Indien
    Indische Einrichtungen setzen auf eine leuchtend-warme Kombination der Farbtöne.
  • "Weniger ist mehr" und Natürlichkeit
    Jeder Einrichtungsstil folgt dem Motto "Weniger ist mehr" und verwendet bevorzugt natürliche Rohstoffe, allen voran massives Holz.

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